Geschichte der DPSG

1907

Lord Robert Baden Powell, Gründer der Weltpfadfinderbewegung, hält das erste Zeltlager auf Brownsea Island (Großbritannien) ab. Mit 22 Jungen aller sozialen Schichten probiert er erstmals sein Konzept einer Pädagogik des Erlebens und der Verantwortung für den Einzelnen und die Gruppe.

1908

Baden Powell veröffentlicht sein Buch »Scouting for Boys«, das sofort reißenden Absatz findet und innerhalb kurzer Zeit zur Gründung der Weltpfadfinderbewegung führt. Ihr gehören heute 34 Millionen Mitglieder an. Sie ist damit die größte Jugendorganisation der Welt.

1909

Der Pfadfindergedanke schwappt über den Kanal auch nach Deutschland: Der Stabsarzt Dr. Alexander Lion „erfindet“ den Begriff Pfadfinder für das englische Wort „Scout“ und verbindet in seiner Konzeption deutsche Vorstellungen von Jugendarbeit mit den Ideen Baden-Powells.

1914

In Deutschland gibt es zu Beginn des 1. Weltkrieges schon 110.000 Pfadfinder, die allerdings wegen der unterschiedlichen Interpretation des Inhalts der pfadfinderischen Erziehung in zahlreiche Gruppierungen zersplittert sind. Nach dem Krieg gewinnt die Jugendbewegung an Bedeutung und beeinflusst die Inhalte der Pfadfinderbewegung: Einfaches Leben, Naturbewusstsein, Fahrt und Lager, eigenständiges Denken und Handeln – diese Prinzipien gewinnen an Stellenwert.

1922

Gründung der Weltpfadfinderbewegung

1928

Erste katholische Pfadfindergruppen gründen sich in Wuppertal, Beuthen, München, Berlin, Frankfurt a.M. und Speyer.

1929

Altenberg, 7. Oktober: Die Stämme schließen sich zur Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) zusammen. Sie werden in den katholischen Jungmännerverband (später BDKJ) aufgenommen. Aus den anfangs 800 Mitgliedern werden in den 30er Jahren 9.000. Die DPSG verbindet die Gedanken der Pfadfinderbewegung mit denen der katholischen Jugendbewegung und betont gleichzeitig Einfachheit, Naturverbundenheit, Wahrhaftigkeit sowie die Freiheit jugendlicher Gestaltungskraft. Außerdem bezieht die DPSG Erwachsene in die Arbeit ein und nimmt von Beginn an Mitglieder aus allen sozialen Schichten auf. Die Bundeskanzlei entsteht in Wuppertal-Elberfeld.

1930

Das 1. Bundesthing (später Bundesversammlung) versammelt sich in Altenberg/Diözese Köln. Die Kluft, das Pfadfindergesetz, das bis 1971 in dieser Form gültig bleibt und eine vorläufige Bundesordnung werden beschlossen. Willi Werner (†1961) wird Reichsfeldmeister, Kaplan Emmerich Wolter (†1976) Reichskurat.

1931

Das 2. Bundesthing findet in Leutesdorf am Rhein bei Schönstatt/Diözese Trier statt. Die DPSG wird in den Katholischen Jungmännerverband aufgenommen.

1932

Überall in Deutschland entstehen neue Pfadfinderstämme. Die Bundeskanzlei zieht nach Düsseldorf.

1933

In Altenberg/Diözese Köln findet das 3. Bundesthing statt. Walter Casott (†1992) wird Reichsfeldmeister. Die DPSG zählt in 310 Stämmen rund 9000 Mitglieder.

1934

Das Tragen von Kluft, Abzeichen und Bannern sowie die Durchführung öffentlicher Veranstaltungen werden durch die Nationalsozialisten verboten. Parallel entstehen dennoch weitere DPSG-Stämme.

1935

Das 4. Bundesthing findet in Altenberg/Diözese Köln statt. Der Druck auf die Mitglieder des Verbandes zu, es kommt zu schweren Auseinandersetzungen mit der Hitlerjugend. Trotzdem gibt es immer wieder Zeichen der Eigenständigkeit – wie die Romwallfahrt zu Ostern mit 200 Georgspfadfindern. Auf der Rückfahrt beschlagnahmt die Gestapo Kluft, Banner, Gitarren, Zelte usw. Die DPSG hat 16.000 Mitglieder, 457 Stämme.

1936

Kaplan Reinhardt Angenendt (†1987) wird Reichskurat. Der Druck des NS-Regimes nimmt zu. Die Freiheit der Gruppen wird stark eingeschränkt. Die Georgspfadfinder brauchen viel Mut, wenn sie sich in der Öffentlichkeit jetzt noch zu ihrem Verband bekennen, so dass die Schar derer, die offen Mitglieder der DPSG bleiben, kleiner wird.

1937

Die DPSG veranstaltet eine Bundesfahrt nach Finnland. Die Landespfadfinderschaften Münster, Paderborn und Trier werden zwangsweise durch die Gestapo aufgelöst.

Jahreswende 1937/1938

Das 5. Bundesthing findet in Altenberg/Diözese Köln statt. Der Katholischer Jungmännerverband und die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg werden aufgelöst und verboten. Viele Gruppen arbeiten als „Gemeinschaft Sankt Georg“ in der Illegalität weiter. Manche wagen sogar den Kontakt zu ausländischen Pfadfindern und legen auf diese Weise den Grundstein für spätere Verständigung.

1945

In vielen Orten gründen sich wieder Pfadfindergruppen, oft auf Initiative von Kriegs-Heimkehrern.

1946

Vertreter der Gruppen der „Gemeinschaft St. Georg“ aus Aachen, Köln, Münster, Paderborn und Trier treffen sich auf Initiative von Hans Fischer und leisten den „Schwur zum Aufbau“ der DPSG. Anschließend beschließt das 6. Bundesthing in Altenberg/Diözese Köln eine Bundesordnung, Hans Fischer (†1975) wird Bundesfeldmeister. Ein erster Bundeskurs für Feldmeister findet in Altenberg statt.

1947

Die DPSG ist Mitbegründer des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Hardehausen. In Altenberg/Diözese Köln findet das 7.Bundesthing statt. Das Bundesamt wird nach Krefeld verlegt. DPSG schließt mit der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands (CPD) eine »Arbeitsgemeinschaft deutscher Pfadfinderbestrebungen«. Erste internationale Kontakte. Die DPSG zählt 282 Pfadfinderstämme mit 10.000 Mitgliedern. Die Stämme werden wieder in Gaue und Landespfadfinderschaften zusammengefasst.

1948

Auf dem 8. Bundesthing in Ingolstadt/DV Eichstätt wird Kaplan Willi Werner (†1961) zum Bundeskurat gewählt. Es gibt 17 Landespfadfinderschaften.

1949

In der Abtei Marienstatt/Diözese Limburg findet das 9.Bundesthing statt. Eine neue Struktur wird beschlossen, ebenso die Kluft. Frauen werden als Wölflingsführerinnen („Akela“) in der DPSG zugelassen.

Die DPSG gründet mit der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands (CPD) und dem Bund Deutscher Pfadfinder (BDP) den Ring deutscher Pfadfinderbünde. Dieser wiederum ist Mitbegründer des Deutschen Bundesjugendringes (DBJR).

Das Rüsthaus Sankt Georg entsteht in Krefeld und der Georgs-Verlag in Augsburg. Die Handbücher »Der Georgspfadfinder« für Führungskräfte und ein Kuratenhandbuch erscheinen, außerdem die Zeitschrift »Die große Fahrt« für Mitglieder, der »Georgspfadfinder« für Führungskräfte.

Die ersten Hochschulrunden werden von studierenden Pfadfindern gegründet. Die DPSG hat vier Jahre nach Kriegsende 20.500 Mitglieder.

1950

Das 10. Bundesthing versammelt sich in Speyer/Diözese Speyer. Die Bundesführungen der Scouts de France und der DPSG treffen sich erstmalig. Der Ring deutscher Pfadfinderbünde wird Mitglied der Weltpfadfinderorganisation (WOSM). 1.000 Georgspfadfinder nehmen an einer Pilgerfahrt der DPSG nach Rom teil. Auf diese zweite Romwallfahrt (nach 1935) nehmen sie ein Holzkreuz mit.

1951

Auf der Burg Gemen/Diözese Münster findet das 11. Bundesthing statt. Zum ersten Mal nimmt ein Deutsches Kontingent am Jamboree und an der Internationalen Pfadfinderkonferenz teil. Der Rechtsträger »Bundesamt Sankt Georg e.V.« wird gegründet. Die DPSG hat 32.000 Mitglieder. Erste Woodbadge-Ernennungen werden in der DPSG ausgesprochen.

1952

Das 12. Bundesthing in der Wies/Diözese Augsburg beschließt eine neue Bundesordnung und das Bundesstatut (die heutige Satzung).

Die Herausgabe der Zeitschriften für die Wölflinge »Das große Spiel« und für die Georgsritter »Das große Leben« beginnt. Die DPSG umfasst 39.000 Mitglieder.

1953

In Schönstatt /Diözese Trier findet das 13.Bundesthing statt und wählt Pater Michael Nordhausen OFM (†2003) zum Bundeskuraten. Georgsritter nehmen am Welt- Rovermoot in Kandersteg/Schweiz teil.

1954

Das Bundesamt zieht in das neu gebaute Jugendhaus Düsseldorf. Auf dem 14. Bundesthing in Altenberg/Diözese Köln wird der Wettkampf um den Georgsschild eingeführt. Die Internationale Konferenz des Katholischen Pfadfindertums tagt in Altenberg. Die DPSG zählt 51.000 Mitglieder.

1955

Das 15. Bundesthing tagt auf der Burg Feuerstein/Diözese Bamberg. Der erste, eigene Woodbadgekurs in der DPSG findet statt. An deutschen Hochschulen werden Ritterrunden gegründet.

1956

In Neresheim/Diözese Rottenburg findet das 16.Bundesthing statt. Der Zeltlagerplatz »Kirschbaum« wird in Westernohe gepachtet, während erste Grundstücke für den Zeltlagerplatz »Altenberg« gekauft werden.

Ein Sozialwerk der Georgsritter (heute Rover) wird gegründet, diese werden aufgerufen, monatlich einen Stundenlohn zur Errichtung eines Behindertenzentrums zu spenden: In Westernohe im Westerwald entsteht in vielen Stunden Eigenarbeit ein Zeltlagerplatz und ein Ferienheim für behinderte Menschen – das heutige Bundeszentrum der DPSG. Auf dem Gelände in Westernohe finden erste Bundeskurse für Feldmeister statt.

1957

Das 17. Bundesthing in Hardehausen/Diözese Paderborn beschließt die Einführung einer neuen Kluft und ändert damit die Kluftfarbe von grün zu sandfarben. 1.100 Georgspfadfinder nehmen am Jubiläums-Jamboree in England teil. Die Mitgliederzahl der DPSG steigt auf 62.000.

1958

Das 18. Bundesthing versammelt sich in Berlin/Diözese Berlin. Eine erste Zeltfreizeit für Jungen mit Körperbehinderungen findet in Westernohe statt.

1959

In Haus Werdenfels/Diözese Regensburg findet das 19.Bundesthing statt. Am zweiten Bundesfest des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Stuttgart nehmen 2.000 Georgspfadfinder teil. Mit dem Bau des »Trupphauses« und dem Ausbau des »Jagdhauses « in Westernohe wird begonnen. Die DPSG zählt 66.000 Mitglieder in 1.731 Stämmen.

1960

Beim 20. Bundesthing in Aachen/Diözese Aachen wird Dr. Friedrich Kronenberg als Nachfolger von Hans Fischer als Bundesfeldmeister gewählt. Die erste Konferenz der europäischen Pfadfinderbünde findet in Altenberg statt. Der erste Bauabschnitt des Erholungsheims (heutiges »Hans Fischer Haus«) wird umgesetzt.

1961

Das 21. Bundesthing in Bad Griesbach/Diözese Freiburg beschließt eine neue Altersstruktur und damit die Einführung der Jungpfadfinderstufe (11 bis 13 Jahre alte Jungen) sowie die Umbenennung der »Ritter« in »Rover«. Außerdem wird eine Ordnung der Hochschulgemeinschaft und der Rover beschlossen. Die Zeitschrift für die Eltern »Weg und Tat« wird herausgegeben.

Die Bundesführung ruft zur Aktion 61 »Flinke Hände, flinke Füße schaffen ein Werk für körperbehinderte Jugendliche« für den Ausbau des Sozialwerkes Westernohe auf. Die Jahresaktionen mit wechselnden Schwerpunkten sind bis heute wichtiger Bestandteil der Arbeit der DPSG. Die DPSG hat 69.900 Mitglieder.

1962

Auf dem 22.Bundesthing in Osnabrück/Diözese Osnabrück wird beschlossen, dass die Aktion »Flinke Hände flinke Füße« künftig jährlich durchgeführt werden soll. 1961 und 1962 hat die Aktion für das Sozialwerk in Westernohe 267.000 DM erbracht. Zum Bundeskurat wird P. Beda Emunds OSB (†1991) gewählt. Rund 550 Rover und Leiter ziehen bei der dritten Romwallfahrt in den Petersdom ein.

1963

Auf dem 23. Bundesthing in Würzburg/Diözese Würzburg wird zum neuen Bundeskuraten Pater Rüdiger Ortmeyer OP (†1994) gewählt. Mitglieder der DPSG nehmen am Kongress der katholischen Pfadfinderkonferenz in Frankreich und am 11. Weltjamboree in Marathon/ Griechenland teil. Die DPSG und die „Scouts de France“ sind Mitbegründer des Deutsch-Französischen Jugendwerkes (DFJW). Die Aktion 63 »Flinke Hände flinke Füße …schaffen für junge Menschen in Afrika« erbringt 168.000 DM. Die DPSG hat 72.500 Mitglieder in 1.638 Stämmen.

1964

Das 24. Bundesthing in Passau/Diözese Passau befasst sich mit Reformen der Pfadfinderpädagogik: Unternehmensmethode. Das Erholungsheim für Jugendliche mit Behinderung und die zentrale Schulungsstätte der DPSG in Westernohe mit Kapelle und Schwimmbad wird eingeweiht. An deutsch-französischen Begegnungen nehmen 2.300 Mitglieder der DPSG und 2.200 der Scouts de France teil. Die Jahresaktion »…schaffen Zeltplätze für die Jugend« erbringt 105.000 DM. Der letzte Wettkampf um den Georgsschild findet statt.

1965

Das 25. Bundesthing in Münster/Diözese Münster fasst weitreichende Beschlüsse: insbesondere wird der Pfadfinderhut abgeschafft und die Einführung der neuen Lilie beschlossen. Zum neuen Bundesfeldmeister wird Harry Neyer (†2017) gewählt. Der erste Führerkongress »Weite Horizonte« in Westernohe findet mit über 600 Teilnehmern statt. Die Jahresaktion »Flinke Hände flinke Füße schaffen für junge Menschen in Südamerika « erbringt 164.000 DM. Die DPSG hat 73.000 Mitglieder.

1966

Auf der Marienburg, Bullay / Diözese Trier findet das 26. Bundesthing statt. Das neue Lilienbanner wird eingeführt. In Koblenz kommt die Internationale Konferenz des katholischen Pfadfindertums zusammen. Ergebnis der Jahresaktion 66 »… schaffen Bildungsstätten für die Jugend«: 92.000 DM. Die Mitgliederzahl der DPSG geht erstmals geringfügig zurück.

1967

Die Weltpfadfinderbewegung feiert 60jähriges Jubiläum. Das 27. Bundesthing auf dem Seifriedsberg/Sonthofen/Diözese Augsburg beschließt eine neue Altersstruktur und die Einführung der eigenständigen Jungpfadfinderstufe. Erstmals wird die Jahresaktion »Flinke Hände, flinke Füße« gemeinsam von der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) und der DPSG durchgeführt. Das Ergebnis der Jahresaktion »…schaffen für körperbehinderte Jugendliche« beträgt 198.000 DM. In der „Team“-Reihe beginnt die Beschreibung der Stufenmethoden. Die Mitgliederzahl liegt bei 72.000.

1968

Das 28. Bundesthing findet auf dem Wohldenberg ,Hildesheim/Diözese Hildesheim statt. In Westernohe findet der Kongress »Expansion« statt. Die DPSG hat den 100. Woodbadge-Kurs durchgeführt. Die Aktion »Flinke Hände flinke Füße, schaffen für kranke Menschen in aller Welt« erbringt 226.000 DM. Die Mitgliederzahl sinkt leicht auf 71.000.

1969

Auf dem 29. Bundesthing in Rot an der Rot/Diözese Rottenburg wird die Satzung des Verbandes mit den neuen Bezeichnungen (Bundesversammlung, Vorsitzender, Leiter usw.) verabschiedet. Jahresaktion »… helfen Kindern in Not« für Kinderdörfer erbringt 170.000 DM. Außerdem wird eine pädagogische Diskussion angestoßen, die in der Neufassung der Ordnung des Verbandes mündet. Die DPSG hat 70.200 Mitglieder.

1970

Auf der 30. Bundesversammlung in Kettwig/Diözese Essen wird P. Marcel Birner OP Bundeskurat, erster stellvertretender Bundesvorsitzender wird Gutbert Klug. Die Jahresaktion »Flinke Hände flinke Füße, helfen jungen Leuten in Übersee« erbringt 152.000 DM. Die DPSG zählt 72.000 Mitglieder.

1971

In Hirschberg/Diözese Eichstätt wird auf der 31. Bundesversammlung die Ordnung des Verbandes (1. Teil) verabschiedet. Nun können auch Mädchen Mitglieder der DPSG werden. Dionys Zink wird neuer Bundesvorsitzender. Die außerordentliche 32. Bundesversammlung in Haltern/Diözese Münster verabschiedet den 2. Teil der Ordnung des Verbandes. Die Jahresaktion »… helfen behinderten jungen Leuten« erbringt 230.000 DM. Die „Freunde und Förderer der DPSG“ werden in Düsseldorf gegründet.

Das Pfadfindergesetz von 1930 wird ersetzt und weitergeführt durch die „Grundlinien unserer Lebensauffassung“: Leben in Hoffnung, Leben in Freiheit, Leben in Wahrheit, Leben in tätiger Solidarität. Inhaltlich orientiert sich die DPSG weg vom Waldläufertum hin zu einer Gruppenpädagogik, in der Kooperation und Verantwortung durch Erfahrung und Erleben gelernt werden sollen. Sie schwenkt so auf einen Weg ein, der direkt auf die Vorstellungen Baden-Powells zurückgeht. Die Mitgliederentwicklung der DPSG ist wieder steigend: 73.000.

1972

Die 33. Bundesversammlung in Kirchähr/Diözese Limburg schließt die Entwicklung der Neukonzeption von Bundeskursen ab. Mitglieder der DPSG nehmen gemeinsam mit den „Scouts de France“ an einem Entwicklungsprojekt in Obervolta teil. Die Jahresaktion »Flinke Hände flinke Füße helfen Ali, Gino und Rosita« für Jugendarbeit mit Kindern ausländischer Arbeitnehmer bringt 89.000 DM ein. Mit dem Bau der Mehrzweckhalle und des Behandlungszentrums (heute »Haus unterm Kissel«) in Westernohe wird begonnen. Die Mitgliederzahl steigt auf 78.000.

1973

In Schwerte/Diözese Paderborn findet die 34. Bundesversammlung statt: Die Diskussion des Themas Glaubenserziehung führt zur Erstellung des Konzeptes »Jugendpastoral in der DPSG« (1974). Die Bundesleitung beginnt, die Elemente-Reihe herauszugeben. Die Jahresaktion »…mehr Gruppenleiter, bessere Ausbildung, größere Sympathie« für Öffentlichkeitsarbeit und Ausbildung von Leitern und Leiterinnen erbringt 110.000 DM. Die DPSG umfasst 80.000 Mitglieder.

1974

Die 35. Bundesversammlung befasst sich in Bonn-Venusberg/Diözese Köln mit dem Studienthema »Politisches Lernen«. Der Kongress »Straße« der Pfadfinderstufe und das Lager »Euroblitz « mit 800 Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfindern finden in Westernohe statt. 120 Mitglieder der DPSG bauen während einer internationalen Jugendbegegnung in Dahomey mit an einem Schülerwohnheim. Die Aktion »Flinke Hände flinke Füße, schaffen für junge Leute in Afrika« erwirtschaftet 627.000 DM. Die Sonderaktion »Hungerhilfe Afrika« (anlässlich der Hungersnot in der Sahelzone) erbringt 394.000 DM.

1975

Die 36. Bundesversammlung auf Burg Feuerstein/Diözese Bamberg legt die Altersgrenzen der Stufen neu fest und berät im Studienteil zu »Sexualerziehung in der DPSG«. Das Konzept »Entwicklungspolitisches Engagement der DPSG und PSG (Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg)« wird fertiggestellt. Am Jamboree in Norwegen nehmen 600 Mitglieder der DPSG teil. Im Sommer stirbt Hans Fischer in Westernohe, wo er auch beerdigt ist. Sein Grabstein befindet sich heute neben der Kapelle auf dem Altenberg. Die Jahresaktion 1975 wird für Behindertenarbeit durchgeführt und erbringt 278.000 DM. Die DPSG zählt 85.000 Mitglieder.

1976

Auf der 37. Bundesversammlung in Freising/Diözese München und Freising wird das Konzept zur politischen Bildung beschlossen. Ansgar Koschel (†2007) wird Bundesvorsitzender, Peter Bleeser Bundeskurat, Josef Niehaus stellvertretender Bundesvorsitzender. Die Jahresaktion wird wiederum für die Behindertenarbeit durchgeführt »Wir schaffen Begegnung mit Behinderten« und erbringt 219.000 DM. Im Bundesamt wird eine Dokumentationsstelle eingerichtet, die durch die Freunde und Förderer unterstützt und bis 1995 durch Hildegard Fischer (†2009) betreut wird.

1977

Die 38. Bundesversammlung in Berlin/Diözese Berlin beschließt, weder zum Jamboree 1979 in den Iran, noch zu den Weltjugendfestspielen nach Kuba zu fahren, weil sie sich »nicht an der Aufwertung von Staatssystemen beteiligen will, die den Grundlinien der Lebensauffassung des Verbandes widersprechen«. Während der Pfingsttage findet das »Festival der fünf Sinne« in Westernohe statt. Die Zusammenarbeit zwischen der DPSG und den Scouts de France (SdF) wird weiter intensiviert. Es wird begonnen jeweils einen hauptberuflichen Referenten bzw. eine hauptberufliche Referentin zwischen den Verbänden auszutauschen. Die Jahresaktion für junge Leute in Afrika erbringt 206.000 DM.

1978

In Windberg/Diözese Regensburg findet die 39. Bundesversammlung statt. Das Studienthema ist »Lernen aus Erfahrung«; die Ordnung des Verbandes wird um den Aspekt der Koedukation ergänzt. Die Jahresaktion für junge Ausländer/innen erbringt 135.000 DM. Der Verband erreicht die Mitgliederzahl 100.000.

1979

Das Jubiläumsjahr der DPSG steht unter dem Leitwort: »Pfadfinder. Ein anderer Weg«. Am Gründungsort des Verbandes, in Altenberg/Diözese Köln, findet die 40. Bundesversammlung und im Herbst der »Geburtstag « der DPSG statt. Zum Jubiläumsjahr gibt es vielfältige Aktivitäten auf Stammes-, Bezirks-, Diözesan- und Bundesebene, z. B. den internationalen »Sommer der Begegnung« in Westernohe. Die Jahresaktion »…damit wir Platz haben« zugunsten des Ausbaus von Westernohe und verschiedener Diözesanzentren erbringt 107.000 DM. In der Roverstufe findet das »Treffen zum Aufbruch« mit 1.600 Teilnehmenden statt.

1980

Der Schwerpunkt der 41. Bundesversammlung in Neustadt-Weinstraße/Diözese Speyer ist der »Stamm«. Anträge zur Friedenserziehung in der DPSG werden beschlossen. Die Jahresaktion steht unter dem Motto: »Ihr Weg, unsere Verantwortung « und dient der Unterstützung der Entwicklungsarbeit des Pfadfinderverband Rwandas, sie erbringt 503.000 DM. Verantwortliche aus der DPSG starten für vier Wochen zum Unternehmen Rwanda. Die Sonderaktion »Erdbebenhilfe Italien « erbringt 576.000 DM.

1981

Die 42. Bundesversammlung in Goslar/Diözese Hildesheim setzt sich mit dem Thema »Kirche vor Ort – Träger der Hoffnung« auseinander. Die DPSG will angeregt durch den Synodenbeschlusses »Unsere Hoffnung« und durch Beispiele christlicher Basisgemeinschaften dazu beitragen, dass Kirche Hoffnung macht. Der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit wird als Schwerpunkt ausgearbeitet. Albert Fastner wird neuer stellvertretender Bundesvorsitzender. Im Erdbebengebiet Süditaliens findet ein Arbeitseinsatz statt, in Westernohe das Eurofolk. Außerdem wird dort das von Roverrunden gebaute »Theater am Gallpüsch« eröffnet. Die Jahresaktion »Behinderte machen mit« erbringt 241.000 DM. Die DPSG zählt 107.500 Mitglieder.

1982

Der Studienteil der 43.Bundesversammlung in Aachen/Diözese Aachen steht unter dem Thema »Aufbruch zum Frieden – Umkehr zur Gerechtigkeit«. Zum ersten Mal tagen die Bundesversammlungen von PSG und DPSG an einem Ort. Beide Bundesversammlungen beschließen, dass »PSG und DPSG zu einem neuen, besseren Miteinander von Mann und Frau beitragen« wollen und deshalb darauf hinarbeiten, »dass ein Zusammenschluss beider Verbände möglich wird«. Anton Markmiller wird neuer Bundesvorsitzender, Heinz Kußmann neuer Bundeskurat. Die Jahresaktion »Frieden und Gerechtigkeit mit jungen Ausländern« erbringt 238.000 DM.

1983

Auf der 44. Bundesversammlung auf der Insel Reichenau/Diözese Freiburg wird über den pädagogischen und politischen Auftrag der DPSG diskutiert. Die Jahresaktion »Flinke Hände flinke Füße entdecken Basisgemeinschaften: Senfkörner der Hoffnung« erbringt 142.000 DM. Die Zeitschrift für Leiterinnen und Leiter »Entwürfe« erscheint in einem neuen Gesicht. Nach sieben Monaten des Umbauens und Renovierens wird im Bundeszentrum in Westernohe das Erholungsheim „Haus unterm Kissel“ wieder eingeweiht. 180 DPSG-Mitglieder nehmen am Jamboree in Calgary/ Kanada teil.

1984

Die 45. Bundesversammlung auf Burg Gemen/Diözese Münster berät über das Verständnis pfadfinderischer Erziehung und politischen Handelns in der DPSG. An Pfingsten kommen über 4.000 Leiterinnen und Leiter im Bundeszentrum Westernohe zu einem bundesweiten Leiterkongress zusammen. In 50 Ateliers beschäftigen sich die Teilnehmenden mit sozialen, politischen, religiösen und ökonomischen Aspekten der Gesellschaft und entwickeln Impulse für ein zeitgemäßes Pfadfinden. Die Jahresaktion »Flinke Hände flinke Füße« unterstützt ein Saatgutprojekt in Bolivien mit 725.000 DM. Die DPSG hat 110.000 Mitglieder.

1985

Auf der 46. Bundesversammlung in Untermarchtal/Diözese Rottenburg werden die Perspektiven für Natur und Umweltschutz in der DPSG beschrieben. An Pfingsten treffen sich über 7.500 Jungpfadfinder und Jungpfadfinderinnen sich zum »Regenbogen«-Lager im Bundeszentrum Westernohe. In München tagt die 30. Weltkonferenz der Pfadfinderbewegung mit 850 Delegierten aus 118 Mitgliedsländern . In Benediktbeuren kommt der Weltrat der Internationalen Konferenz des Katholischen Pfadfindertums (ICCS) zum Thema »Frieden durch Gerechtigkeit: Das Pfadfindertum heute« zusammen. Die Jahresaktion »Ein Haus für Nazareth« unterstützt den Bau eines Zentrums für die katholischen arabischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen und erbringt 295.000 DM.

1986

Auf der 47. Bundesversammlung in Georgsmarienhütte/Diözese Osnabrück wird über das Verständnis eines zeitgemäßen Pfadfindertums zur Vorbereitung der Neufassung der Ordnung des Verbandes diskutiert. Ein Kandidat für das Amt des Bundeskuraten wird nicht gefunden. Die Jahresaktionen von PSG und DPSG werden nun für jeweils eigene Zwecke eigenständig durchgeführt. Die Jahresaktion der DPSG beginnt mit einer Stafette für das Bundeszentrum Westernohe. Vom Rand der Republik werden die Windrosenteile aus den vier Himmelsrichtungen von Stamm zu Stamm weitergegeben und in Westernohe zusammengeführt. Die Jahresaktion »Unterwegs für Westernohe« erbringt über 382.000 DM. 350 Rover und Roverinnen machen sich auf den Weg nach Santiago de Compostela. Die 48. (außerordentliche) Bundesversammlung in Nürnberg/Diözese Bamberg diskutiert Auftrag und Ziel eines Jugendverbandes. Anlass dieser zusätzlichen Versammlung ist die Wahl des Bundeskuraten, die erneut nicht zustande kommt.

1987

Die 49. Bundesversammlung tagt zum ersten Mal auf dem Gelände des Bundeszentrums Westernohe/Diözese Limburg. Die neue Ordnung des Verbandes wird einstimmig beschlossen. Als erste Frau im Bundesvorstand wird Annegret Buchart zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. Der Partnerschaftsvertrag mit dem bolivianischen Pfadfinderverband (ASB) wird unterzeichnet. Die Jahresaktion »Flinke Hände flinke Füße« unter dem Motto »Viva Cochabamba« erbringt 554.000 DM. An Pfingsten kommen 700 Leiterinnen und Leiter zum „Kundschafter“-Treffen im Bundeszentrum Westernohe zusammen. 100 Mitglieder der DPSG nehmen am 16. Jamboree in Cataract-Scout-Park/Australien teil.

1988

Die 50. Bundesversammlung in Schönstatt/Diözese Trier berät zum Thema »Bedingt zukunftsfähig – auf den Spuren zu einer Kirche als Volk Gottes«. Ein neues entwicklungspolitisches Konzept wird beschlossen. Joachim Morgenroth wird Bundeskurat. Zum größten Kongress der DPSG »Exodus« kommen während der Pfingstfeiertage 6.000 Leiterinnen und Leiter auf dem Gelände des Bundeszentrums Westernohe zusammen. Mit der Aktion »Flinke Hände flinke Füße, damit Kinder gesund leben, weltweit « beteiligt sich die DPSG an verschiedenen Gesundheitsprogrammen, die in Zusammenarbeit mit UNICEF und dem Weltbüro der Pfadfinderbewegung in verschiedenen Ländern durchgeführt werden. Sie erbringt 356.000 DM. Die Mitgliederzahl liegt bei 112.000.

1989

Mit innerkirchlichen Entwicklungen beschäftigt sich die 51. Bundesversammlung in der Erzabtei St. Ottilien/Diözese Augsburg. In einer öffentlichen Erklärung bringt die Bundesversammlung ihre Besorgnis über zentralistische und restaurative Bestrebungen zum Ausdruck. Der Studienteil findet zum Thema „Sozialisation und Identitätsfindung von Mädchen und Jungen und zu entwickelnde Grundlagen für ein Konzept koedukativer Gruppenarbeit“ statt. In Altenberg, dem Gründungsort des Verbandes, finden zwei Veranstaltungen anlässlich des 60jährigen Bestehens der DPSG statt: Ein Symposium »Die DPSG in der Zeit des Nationalsozialismus« und eine »Zwischen-Station« am 8. Oktober. Das vielfältige Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung stehen im Mittelpunkt dieses Tages. Das Bundesamt zieht nach Neuss-Holzheim um. »Flinke Hände flinke Füße, Avanti Handicappati« zur Unterstützung eines Tageszentrums für Menschen mit Behinderung in Neapel der Gemeinschaft Sant‘ Egidio erbringt 308.000 DM.

1990

Die 52.Bundesversammlung im Jugendhaus Volkersberg/Diözese Würzburg fasst das Konzept zur koedukativen Gruppenarbeit neu. Das Miteinander von Frauen und Männern im Verband steht auch im Vordergrund der von der Bundesversammlung beschlossenen Satzung des Verbandes, die vor allem die Parität in Vorstandsämtern bringt. Resi Jaeger die erste gleichberechtigte Bundesvorsitzende, Benedikt Roling neuer Bundesvorsitzender.

Die Jahresaktion »Wir haben Platz im Boot. Pfadfinder gegen Fremdenfeindlichkeit « findet zur Unterstützung des Baus eines Hauses für Kinder und Jugendliche, die in der Bundesrepublik Deutschland Asyl suchen, statt und erwirtschaftet 242.000 DM. In den regionalen Studientagungen befassen sich Verantwortliche aus Diözesanleitungen mit den Herausforderungen des Demokratisierungsprozesses in der DDR und Ost-Europa. Gäste sind Mitglieder der im März in Magdeburg gegründeten Pfadfinderschaft Sankt Georg. Damit ist Magdeburg der erste Diözesanverband in den neuen Bundesländern. Erfurt folgt und der Diözesanverband Berlin umfasst nun auch das Land Brandenburg und Teile Mecklenburg-Vorpommerns.

Eine vierwöchige Multiplikatorenfahrt nach Rwanda findet statt. Zum »Abenteuer Blaue Arche« treffen sich 500 Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder im Bundeszentrum Westernohe. Die DPSG hat 112.500 Mitglieder.

1991

An der 53. Bundesversammlung in Fulda/Diözese Fulda nehmen zum ersten Mal der Vorstand des Diözesanverbandes Magdeburg als stimmberechtigtes Mitglied teil. Die Bundesversammlung trifft eine Reihe friedenspolitischer Aussagen. Zum neuen Bundeskurat wird Paul Hüster gewählt. 52 Mitglieder der DPSG nehmen am 17. Jamboree der Weltpfadfinderbewegung in Soraksan/Korea teil.

Die Jahresaktion »Komera Rwanda. Pfadfinder und Pfadfinderinnen für Kinderrechte« erbringt 333.000 DM. Die DPSG macht damit auf die Situation von Kindern in der Bundesrepublik Deutschland und in anderen Ländern der Welt aufmerksam. 56 Kinder und Jugendliche aus Tschernobyl sind auf Einladung der Europäischen Region der Weltpfadfinderbewegung Gast von vier DPSG-Stämmen, an deren Sommerunternehmen sie teilnehmen. Im Bundeszentrum Westernohe wird die von der „Pfadfindergenossenschaft zur Nutzung alternativer Energien“ erworbenen Windkraftanlage in Betrieb genommen.

1992

Die 54. Bundesversammlung findet in Kettwig/Diözese Essen statt. Die Jahresaktion »Ahalan wa Sahalan – für Versöhnung im Libanon« erbringt 110.000 DM. Das Geld fließt in die Arbeit des Pfadfinderverbandes »Scouts du Liban«; dieser christliche Verband hat auch moslemische Mitglieder und bekommt so die Konflikte im Land hautnah zu spüren. Mit Hilfe des Jahresaktionserlöses sollen Fahrten und Lager und eine qualifizierte Ausbildung der Leiterinnen und Leiter ermöglicht werden. 500 Pfadfinder und Pfadfinderinnen nehmen am Katholikentag in Dresden »Europa auf den Wiesen« teil und organisieren einen Pfadfindergottesdienst mit Jugendbischof Leo Nowak. Die Pfadfinderstufe lädt zum Unternehmen „Wilder Sommer“ ein. 2.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind in der Bundesrepublik unterwegs zu neuen Herausforderungen im eigenen Land. Zur Jahreswende treffen sie sich in einer stillgelegten Werkshalle der Glashütte in Ilmenau (Thüringen).

1993

Die 55. Bundesversammlung kommt in Höchst/Diözese Mainz zusammen. Der »Kindergipfel« in Westernohe »Für eine Welt die uns gefällt« findet mit 1000 gewählten Wölflingen, darunter Kinder mit Behinderung und eine moslemische Partnerpfadfindergruppe statt. In einem Zeltdorf verwalten sich die Kinder selbst und stellen ihre eigenen Regeln für das Lagerleben auf. Die Jahresaktion »Total Normal, Behinderte in unseren Gruppen?!« erwirtschaftet 276.000 DM und soll Berührungsängste abbauen. Diesen Wunsch haben auch die Pfadfinder des Verbandes »Junak«. Die Aktion unterstützt den tschechischen Pfadfinderverband beim Aufbau eines behindertengerechten Pfadfinderzentrums in der Nähe von Prag und der Organisation von Ferienfreizeiten mit Behinderten .

1994

56. Bundesversammlung in Bensberg/Diözese Köln. Dr. Thomas Ludewig (†2015) wird zum Bundesvorsitzenden gewählt. Die Jahresaktion »Weltoffen statt kleinkariert – Pfadfinderinnen und Pfadfinder gegen Fremdenhass und Gewalt! « erbringt 150.000 DM. Die DPSG fordert darin den Schutz von in Deutschland lebenden Ausländerinnen und Ausländern. Die Aktion finanziert den Aufbau eines Interkulturellen Begegnungs- und Beratungszentrums in Magdeburg.

1995

Auf der 57. Bundesversammlung in Frauenberg/Diözese Passau wird Georg Dittrich zum Bundeskuraten gewählt. Die Jahresaktion »Flinke Hände flinke Füße« entfällt zu Gunsten der Flüchtlingshilfe für Rwanda. In Zusammenarbeit mit der Association des Scouts du Rwanda (ASR) vor Ort werden 20 Menschen aus Rwanda innerhalb einer Solidaritätsaktion in Deutschland aufgenommen. Spendengelder der DPSG unterstützen die Arbeit der ASR in Lagern für Flüchtlingskinder in Bukavu und die Arbeit des burundischen Pfadfinderverbandes in der Flüchtlingsbetreuung. Im Verlauf der „Solidaritätsaktion Rwanda“ kommen 700.000 Mark zugunsten des kriegsgeschüttelten Landes zusammen.

An Pfingsten kommt es während eines Zeltlagers im Bundeszentrum Westernohe zu einem Unglück während einer Tauziehaktion. Zwei Wölflinge sterben an den Folgen des Unglück, es gibt zahlreiche weitere Verletzte.

1996

Die 58. Bundesversammlung in Hardehausen/Diözese Paderborn wählt Annerose Raith zur Bundesvorsitzenden. Die DPSG startet die Kampagne „Tu es jetzt!“ zum politischen Handeln, an der sich zahlreiche Gruppen vor Ort beteiligen. Gesellschaftspolitisches Engagement in sechs Themenbereichen ist Ziel der Langzeitaktion. Die Jahresaktion »terre d‘avenir – Erde der Zukunft« wendet sich den Themen weltweiter Umweltschutz und Entwicklung gegen Ungerechtigkeit zu, sie erbringt 123.000 DM. Partner der Aktion sind der Pfadfinderverband »Scoutisme Bèninois« (Benin) sowie der Pfadfinderverband »Association Scoute du Togo« (Togo). Ein bewusster Umgang mit den Ressourcen Wasser, Energie und weitere Rohstoffe soll gefördert werden.

1997

Die 59. Bundesversammlung in Pfünz/Diözese Eichstätt gibt dem Bundesamt Sankt Georg e.V. den Auftrag, eine Stiftung zu gründen. Der Leiterkongress »Power im Park« mit 5000 Teilnehmenden in Duisburg ist der Höhepunkt der Kampagne »Tu es jetzt« zum Thema »Politisches Handeln«. Die Jahresaktion »Arc en ciel – viele Farben machen das Leben bunt« erbringt 132.000 DM. Die Aktion wird zusammen mit den »Scouts du Liban« durchgeführt und unterstützt den Verein »Arc en ciel«, der Menschen mit Behinderung im Libanon einen Arbeitsplatz ermöglicht. Die Aktion soll Pfadfinder im Libanon und in Deutschland anregen, Menschen mit Behinderung offen im Verband zu begegnen

1998

Die 60. Bundesversammlung in Blossin/Diözese Berlin beschließt die Einführung einer »Namentlichen Mitgliedermeldung. Die »Stiftung Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg« wird unter dem Motto »Vorausdenken, Gestalten, Handeln…« gegründet. Zum Jahreswechsel 1998/99 fahren über 200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder zum Jamboree nach Chile, Picarquin in Chile. Die Aktion »Flinke Hände flinke Füße, gestalten Zukunft für Westernohe« schließt mit einem Ergebnis von 200.000 DM ab. Unter dem Motto »Im Bundeszentrum schlägt das Herz des Verbandes!« sollen in Westernohe Lager, Bundestreffen, internationale Begegnungen und qualitative Leiterausbildung, sowie Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung stattfinden. Die Aktion soll der Erhalt des Geländes und der Gebäude als Lebensraum vieler Pfadfinderinnen und Pfadfinder gesichert werden, um somit die pädagogische Arbeit des Verbandes zu ermöglichen.

1999

Die 61. Bundesversammlung in Regensburg/Diözese Regensburg wählt Susanne Schad zur Bundesvorsitzenden. Die Bundeskonferenz Pfadfinderstufe beginnt mit der Planung der Aktion »fett grün – wag das Leben!« mit dem Ziel, die Pfadfinderstufe mehr an der Planung der Stufenarbeit teilhaben zu lassen und der Stufe ein bundesweites Sommerunternehmen zu ermöglichen. In der Aktion WölflingsWirbel setzen sich Kinder aus ganz Deutschland für mehr Kinderfreundlichkeit in ihrem Umfeld ein. Die Jahresaktion »Movida Bolivia« erwirtschaftet 252.000 DM. Das von der DPSG mitfinanzierte Nationalzentrum der bolivianischen Pfadfinder in Cochabamba wird durch ein Aus- und Fortbildungsinstitut für Lehrerinnen und Lehrer ergänzt.

2000

Auf der 62. Bundesversammlung in Speyer/Diözese Speyer wird Stephan Jentgens zum Bundesvorsitzenden gewählt. 3.000 Roverinnen und Rover feiern Pfingsten in Westernohe den Auftakt zu »IZURO 2000«, dem Internationalen Zukunftsjahr der Roverstufe. Den Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung bildet die „Aussendung“ zu internationalen Begegnungen in aller Welt, zu denen die Rover im Sommer starten.

Die Pfadfinderstufe richtet im Rahmen von »fett grün« in der Frankfurter Paulskirche eine Vollversammlung aus, in der 200 Jugendliche in der »Frankfurter Erklärung« ihre Einstellung zum Pfadfindertum darlegen. Bei der Weltausstellung Expo und dem Katholikentag in Hannover führt die DPSG ein großes Zeltlager durch. Die Jahresaktion »Augen auf! Stoppt Diskriminierung – Pfadfinderinnen und Pfadfinder für die Gleichstellung aller!« erbringt 162.000 DM und wendet sich gegen Vorurteile und Ausgrenzung von Minderheiten. Der Erlös der Aktion unterstützt u. a. das Antidiskriminierungsbüro in Bielefeld (ADB).

2001

Die 63. Bundesversammlung in Duderstadt/Diözese Hildesheim beschließt den Beginn eines Prozesses zur Perspektiventwicklung des Verbandes: Im Prozess »Update« sollen Leitbilder überarbeitet und neue entwickelt werden. Die Beziehung des Verbandes zu Kirche, Gesellschaft, Internationalität und der Erziehung junger Menschen soll neu definiert werden. Guido Hügen OSB wird zum Bundeskuraten gewählt. Die Pfadfinderstufe organisiert unter dem Motto »fett grün« 17 Sommerlager in ganz Deutschland, die den reisenden Pfadfindertruppen ermöglichen, selbst Routen zu planen und verschiedene Lager zu besuchen. Die Lager organisieren Veranstaltungen zu den Themen aus der »Frankfurter Erklärung«. Die Aktion endet mit einem Gipfeltreffen im Kölner Lager.

Die Jahresaktion »Under Construction – Im Aufbau« erwirtschaftet 67.000 Euro. Im Mittelpunkt dieser Aktion steht die Behindertenarbeit der DPSG und der Einsatz für ein gleichberechtigtes Miteinander in den Gruppen und von allen Menschen, Toleranz und Offenheit. Unterstützt wird gemeinsam mit der Caritas vor Ort die »Beratungsstelle für Eltern von Kindern mit Behinderungen« in Kiseljak (Bosnien -Herzegowina).

2002

Die 64. Bundesversammlung findet in Aachen/Diözese Aachen statt. Mit Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern aus Bezirken wird an einem Perspektivprozess gearbeitet. Zukunftsbildern, Träumen, Visionen für die DPSG werden entworfen. Zur Bundesvorsitzenden wird Christiane Weber gewählt, die ihr Amt jedoch nicht antritt. Die 65. außerordentliche Bundesversammlung in Kassel/Diözese Fulda wählt Ute Theisen zur Bundesvorsitzenden. Die Jahresaktion: »Pfad zum Frieden – für Frieden und Gerechtigkeit in Nahost« erbringt 75.000 Euro und unterstützt die Pfadfinderverbände in und um Jerusalem, damit bei den Kindern und Jugendlichen die »Sehnsucht nach Frieden« ansatzweise gestillt werden kann. Im Rahmen der Jahresaktion gibt es eine Delegationsfahrt zu den katholischen Pfadfinderinnen und Pfadfindern in Israel, Palästina und Jordanien.

2003

Die 66. Bundesversammlung findet in zwei Abschnitten im Mai und Juli in Westernohe/Diözese Limburg statt. Sie beschließt, die Öffnung des Verbandes auch für Nicht-Christen in die Ordnung aufzunehmen. Die Jahresaktion »Grenzenlos 1 – Flinke Hände flinke Füße quer durch Deutschland« erwirtschaftet 28.000 Euro und geht mit der Aufforderung einher, die östlichen Bundesländer zu entdecken. Der Aufbau der DPSG in den neuen Bundesländern soll gestärkt werden, um Deutschland zusammenwachsen zu lassen. Der längste Hike der DPSG findet von Neumünster bei Kiel bis Lindau am Bodensee statt. In Anlehnung an »In 80 Tagen um die Welt«, fährt die Delegation 80 Stationen an. Der Kongress »Up2date« im Bundeszentrum Westernohe schließt den zweijährigen Prozesses »Update« ab. 3000 Leiter und Leiterinnen kommen zusammen und diskutieren Inhalte zu den Themen Kirche, Gesellschaft, Internationales und Erziehung. Sie stimmen abschließend über Aspekte der neuentwickelten Identität und Arbeit des Verbandes ab, die in 400 Workshops gewonnen werden. So werden Grundzüge der neuen Verbandsordnung festgelegt.

Die neue Windrose im Bundeszentrum Westernohe wird durch Bischof Franz Kamphaus eingesegnet. Der Gesamterlös aller Jahresaktionen beträgt zu diesem Zeitpunkt: mehr als 4.900.000 Euro.

2004

Die 67. Bundesversammlung tagt in München/Diözese München und Freising. Mehr als 6.000 Verbandsmitglieder singen im Bundeszentrum Westernohe zu Pfingsten zum Jubiläum »75 Jahre DPSG« ein Ständchen. Im Oktober findet in Altenberg die offizielle Jubiläumsfeier statt. Intensiv wird am Konzept eines gesamtverbandlichen Ausbildungskonzeptes gearbeitet. Die Jahresaktion 2004/05 »Kira Rwanda – Liebe das Leben« findet gemeinsam mit der „Association des Scouts du Rwanda“ (ASR) statt. Der Wiederaufbau des ASR in Rwanda nach dem Völkermord 1994 sowie die Arbeit der Pfadfinder vor Ort in der Aidsprävention wird mit der Aktion unterstützt. Noch immer zählt der Verband fast 100.0000 Mitglieder.

2005

Bei der 68. Bundesversammlung in Rot an der Rot/Diözese Rottenburg-Stuttgart beschließt der Verband eine neue Ordnung. Bewusst werden die pfadfinderischen und christlichen Wurzeln des Verbandes benannt. Es wird wieder ein Gesetz für Pfadfinderinnen und Pfadfinder eingeführt. Handlungsfelder für die Mitglieder werden beschrieben, als Engagementfelder legt die Versammlung die Schwerpunkte Ökologie, internationale Solidaritätsarbeit und Arbeit mit Menschen mit Behinderung fest. Außerdem wird ein neues gesamtverbandliches Ausbildungskonzept beschlossen. Die Leitungszeitschrift »entwürfe« wird inhaltlich und optisch überarbeitet, die Stufenzeitschriften ebenso. Mit dem Projekt »scoutmission « ist die DPSG beim Weltjugendtag 2005 in Köln präsent. Gemeinsam mit den Partnern PSG und dem Internationalen Katholischen Missionswerk missio organisieren Pfadfinderinnen und Pfadfinder ein Zeltlager für 7500 Pilgerinnen und Pilger auf den Düsseldorfer Rheinwiesen. Außerdem bieten sie ein Begegnungszentrum im Diözesanzentrum Köln sowie ein Festival auf einer Bühne vor dem nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf an.

2006

Die 69. Bundesversammlung tagt im Heilbad Heiligenstadt/Diözese Erfurt. Tobias Miltenberger wird als Bundesvorsitzender gewählt. Leitbild und Interventionsfahrplan gegen sexualisierte Gewalt werden verabschiedet. Aus der Kooperation beim Weltjugendtag mit dem Hilfswerk missio erwächst eine dauerhafte Partnerschaft. Die Jungpfadfinderstufe veranstaltet ein Bundeslager in Westernohe unter dem Titel »passwort:*b*l*a*u«. Eine Woche lang beschäftigen sich die Kinder und ihre Leiterinnen und Leiter mit dem »Abenteuer Leben«. Das Programm des Bundesstufenlagers wird gemeinsam mit Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfindern entwickelt.

In der Jahresaktion „Geschenke für den Frieden“ bereitet sich auch die DPSG auf das 100-jährige Bestehen der Weltpfadfinderbewegung vor. Weltweit schauen Pfadfinderinnen und Pfadfinder drauf, wie sich im Großen und Kleinen für den Frieden einsetzen können.

2007

Auf der 70. Bundesversammlung in Münster/Diözese Münster wird die Arbeit der Fachbereiche konzeptionell ausgearbeitet. Die DPSG beschließt die Möglichkeit einer Mitgliederinitiative sowie einen Coca-Cola-Boykott und streitet mit der Deutschlandvertretung des Konzerns über die Einhaltung der Menschenrechte insbesondere in Kolumbien und Indien. Die Solidaritätsaktion für die 1994 vor dem Genozid geretteten Pfadfinderinnen und Pfadfinder wird beendet. Das 100-jährige Jubiläum der Pfadfinderbewegung feiert die DPSG zusammen mit den Ringe-Verbänden BdP, PSG und VCP unter dem Motto „scouting 100“. Dazu gibt es unter anderem einen großen gemeinsamen Leiterkongress in Berlin. Bundespräsident Horst Köhler lädt zum Jubiläum außerdem Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus aller Welt zu einem Zeltlager und zu einer internationalen Begegnung im Park von Schloss Bellevue ein. Zum Jubiläumsjamboree fahren Goergspfadfinderinnen und Georgspfadfinder in den Gilwell-Park nach England und feiert dort mit 40.000 Jugendlichen vor Ort und 38 Millionen Kindern und Jugendlichen am 1. August, als vor genau 100 Jahren das erste Pfadfinderlager auf Brownsea Island stattfand, den „Scouting Sunrise“.

Mit der Jahresaktion 2007/2008 „Natürlich Pfadfinden“ stellt die DPSG das Thema Ökologie stärker in den Vordergrund. Im Zusammenhang dieser Jahresaktion wird der Bundesarbeitskreis Ökologie gegründet.

2008

Die erste Sinus-Jugendmilieustudie „U27 – Wie ticken Jugendliche?“ beschäftigt die 71. Bundesversammlung auf der Burg Feuerstein/Diözese Bamberg. Tobias Then nimmt die knappe Wahl zum Bundesvorsitzenden nicht an. Bei der darauffolgenden außerordentlichen 72. Bundesversammlung in Frankfurt am Main / Diözese Limburg wird Manuel Rottmann zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Zudem wird eine Projektstelle zum Aufbau von Pfadfindergruppen in den neuen Bundesländern beschlossen. Aus der Leiterzeitung „entwürfe“ und den Stufenzeitschriften wird die „mittendrin“, die nach und nach alle Stufenteile integriert. Die Wölflingsstufe lädt zum Bundeslager „MEUTErei 2008 – Wölflinge am Ruder“ nach Westernohe ein – und 2.200 Wölflinge folgen dem Ruf! Die Wölflinge stoßen bei ihrer Entdeckungsreise zu Themen wie „Ferne Länder“, „Gerechtigkeit“, „Mein Land“ und „Meine Umwelt“ vor. Die Kinder können an vielen Stellen mitbestimmen und mitwirken.

Über 1.300 Roverinnen und Rover beteiligen sich derweil an dem Bundesunternehmen der Roverstufe „rbu08“. Sie engagieren sich vor Ort und bringen insgesamt 120 Sozialprojekte erfolgreich zu Ende. Während der Auftakt zum rbu08 auf der Insel Ferropolis im Schatten von Braunkohlebaggern beginnt, wird der erfolgreiche Abschluss im Bundeszentrum Westernohe gefeiert.

Die DPSG zählt konstant 95.000 Mitglieder.

2009

Die 73. Bundesversammlung in Ortenberg / Diözese Freiburg blickt im Studienteil unter dem Motto „DPSG im Wandel, im Stamm fängt es an“ auf die Mitgliedersituation und die Realitäten der Stämme vor Ort. Dazu sind auch Expertinnen und Experte aus Stämmen eingeladen. Der Prozess „DPSG im Wandel“ wird beschlossen, um Pfadfinden für Alle zu ermöglichen. Die Fragen nach den Rahmenbedingungen ehrenamtlichen Engagements und neuen Zugangswegen für Kinder und Jugendlichen zum Pfadfinden stehen dabei im Fokus. Zudem wird eine dreijährige Image- und Fundraisingkampagne beschlossen. Kerstin Fuchs wird als neue Bundesvorsitzende gewählt.

Die DPSG feiert ihr 80-jähriges Bestehen. Den Höhepunkt bildet die Romwallfahrt im August. Mehr als 160 Pfadfinderinnen und Pfadfinder pilgern in die Heilige Stadt. Sie knüpfen damit an die Tradition der DPSG-Wallfahrten von 1935, 1950 und 1962 an.

Die Jahresaktion „Leben ist mehr – Abenteuer Begegnung“ thematisiert seelische Behinderungen bei jungen Menschen und fördert mit den Erlösen die therapeutische Arbeit mit Kindersoldaten im Kongo.

2010

Auf der 74. Bundesversammlung in Kettwig / Diözese Essen fällt der Startschuss für die Image- und Fundraising-Kampagne. Unter dem Motto „SCOUTE DICH“ sollen Ehemalige als Unterstützerinnen und Unterstützer gewonnen werden. Treffpunkt für Leiterinnen und Leiter und Ehemalige soll die Online-Community „Stayscout.de“ werden. Auch sonst ist die DPSG jetzt in vielen Sozialen Netzwerken unterwegs, unter anderem auf Facebook, Twitter, Schueler- und StudiVZ, Flickr und YouTube. Außerdem erhält die internationale Arbeit eine stärkere Verankerung in den Diözesen und es werden Positionspapiere zur Bildungsgerechtigkeit und der Personalsituation in der katholischen Kirche verabschiedet. Hintergrund: Seit langer Zeit ist die DPSG nach dieser Bundesversammlung ohne Bundeskuraten, da kein Bischof einen Kandidaten freistellen wollte.

„2010 – wir haben grün“ heißt das Bundesunternehmen der Pfadfinderstufe, das mit einem Auftakt in Düsseldorf startet. Inhaltlich geht es um die Begegnung mit Migranten-jugendselbstorganisationen. Ergebnisse erarbeiten und präsentieren die Teilnehmenden auf ihrer Abschlussveranstaltung in Berlin.

Die Jahresaktion „Tenemos derechos – wir sind Rechthaber!“ wird gemeinsam mit den Pfadfindern aus Bolivien durchgeführt. Kinderrechte sollen weltweit gestärkt werden. In Deutschland setzt sich die DPSG für ihre Verankerung im Grundgesetz ein.

„2010 – wir haben grün“ heißt das Bundesunternehmen der Pfadfinderstufe, das mit einem Auftakt in Düsseldorf startet. Inhaltlich geht es um die Begegnung mit Jugendgruppen, deren Mitglieder einen multikulturellen Hintergrund haben. Ergebnisse erarbeiten und präsentieren die Teilnehmenden in Berlin auf ihrer Abschlussveranstaltung.

2011

Die 75.Bundesversammlung in Lübeck/Diözese Hamburg beschließt nach einer Thesenabfrage, an der 80% der Stammesvorständen teilnahmen, im Prozess „DPSG im Wandel“ fünf Zukunftsmotive als gesamtverbandliche Ziele für die nächsten Jahre: Ehrenamt anerkennen, Satzung überprüfen, neue Leiter/innen gewinnen, Medienpräsenz ausbauen, sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche integrieren.

Für die Arbeit mit jungen Menschen mit Behinderung wird der Ansatz der „Inklusion“ konzeptionell festgelegt, die Initiative zum Aufbau eines moslemischen koedukativen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbandes in Deutschland wird von der DPSG unterstützt. Der Verband diskutiert intensiv über Spendenbriefe, die im Rahmen der Image- und Fundraisingkampagne an viele Mitgliedshaushalte verschickt wurden.

Zum Jamboree nach Schweden fahren etwa 1100 Mitglieder der DPSG.

Zum 50jährigen Bestehen der Jungpfadfinderstufe gestalten unter dem Motto „Deine Räume – deine Träume“ deutschlandweit Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder ihren Sozialraum. Im Rahmen der Jahresaktion „Our World – Our Challenge“ engagiert sich der Verband gegen den Klimawandel und nimmt zusammen mit dem südafrikanischen Pfadfinderverband als Vertretung der Weltpfadfinderbewegung an der Weltklimakonferenz COP 17 in Durban teil.

2012

Die 76. Bundesversammlung im Kloster Roggenburg / Diözese Augsburg beauftragt die Bundesleitung sich unter dem Schlagwort „Strukturwandel“ mit der Überarbeitung der Satzung zu beschäftigen. Ziele sind bessere Partizipationsmöglichkeiten und einer Flexibilisierung der Strukturen. Dominik Naab wird zum Bundesvorsitzenden gewählt.

Durch die andauernde Vakanz im Amt des Bundeskuraten diskutiert die Bundesversammlung dessen Zugangsvoraussetzungen und daran festgemacht das Verhältnis von Priestern und Laien in der Kirche. Sie fordert eine „Theologie der Verbände“. Die 77.außerordentlichen Bundesversammlung in Frankfurt am Main / Diözese Limburg öffnet nach intensiver Debatte die Zugangsvoraussetzungen zum Amt des Bundeskuraten. Nun steht das Amt Laien und damit auch erstmals Frauen offen.

Die Probleme von Kinder- und Jugendarmut in Deutschland werden in der Jahresaktion „aktion 12 – Abenteuer möglich machen“ thematisiert. Mit den Spendenerlösen von 35.000 € werden u.a. Ferienfreizeiten für finanziell benachteiligte Pfadfinderinnen und Pfadfinder unterstützt.

2013

Die 78. Bundesversammlung tagt in Köln / Diözese Köln. Auf ihr wird das gesellschaftlich gewachsene Bedürfnis nach Beteiligung intensiv auf die Möglichkeiten im Verband hin diskutiert. Die Möglichkeiten zur internetbasierten Beteiligung („ePartizipation“) nutzt der Verband für eine Diskussion aller Leiterinnen und Leiter zur strukturellen Weiterentwicklung des Verbandes im Internet.

Dies gliedert sich in die Jahresaktion „Smart Scout – Schlau im Umgang mit Medien“ ein, die die zunehmende Digitalisierung der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt rückt.

Die Pfadfinderstufe startet die Aktion „Grün statt Weiss“, in dem alle Pfadfindertrupps Entwürfe für ein neues Stufenlogo einreichen und diese bewerten können. An Pfingsten in Westernohe wird das neue Stufenlogo beschlossen.

1.000 Roverinnen und Rover sind unter dem Motto rover.DE im Sommer in ganz Deutschland zu Erlebnissen mit dem Zug unterwegs und treffen sich zu einem gemeinsamen Abschlusslager in Nürnberg.

In Berlin reisen 500 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Europa zu den gemeinsamen Europakonferenzen der Weltpfadfinderorganisation WOSM und des Weltpfadfinderinnenverbandes WAGGGS, Gastgeber sind die deutschen Ringverbände.

2014

Die 79. Bundesversammlung tagt in Westernohe und Einladung des DV Trier. Der Prozess „DPSG im Wandel“ wird abgeschlossen und die weitere Entwicklung des Verbandes in qualitativer und quantitativer Hinsicht diskutiert. Als Ergebnis wird der Prozess „Pfadfinden für alle“ angestoßen. In zwei Teilen soll der Verband weiterentwickelt werden: Die Inhalte und Zuschnitte der Stufen und Fachbereiche soll reflektiert werden. Ausgehend von der Erkenntnis, dass die Leiterinnen und Leiter entscheidend für die Anzahl der erreichten Kinder und Jugendlichen sind, soll außerdem die Gewinnung, Bindung und Unterstützung von Leiterinnen und Leiter für die nächsten fünf Jahre Schwerpunkt sein.

Gleichzeitig diskutiert die Bundesversammlung erste Ergebnisse der partizipativen Diskussion zum Strukturwandel und identifiziert die Schwerpunkte, an denen weiter gearbeitet werden soll.

Die Jahresaktion „nix besonderes 14+ – gemeinsam stark“ widmet sich der Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Das Motto macht deutlich, dass Menschen mit Behinderungen „Nix besonderes“ im Verband sind.

2015

Auf der 80. Bundesversammlung in Münsterschwarzach/ Diözese Würzburg wird Philipp Pulger zum Bundeskuraten gewählt. Damit ist das Amt des Bundekuraten seit 2010 erstmals nicht mehr vakant. Die Versammlung beschließt die Position „Wir sind fremdenfreundlich“. Der im Vorjahr angestoßene Verbandsentwicklungsprozess wird unter dem Motto „Lilienpflege“ weitergeführt.

Als Ergebnis des Prozesses „Strukturwandel“ werden zahlreiche Satzungsänderungen auf der Bundesversammlung diskutiert. Unter anderem wird die paritätische Besetzung der Vorstandsämter auf Bezirksebene gelockert und eine Delegation des Stimmrechts in Versammlungen ermöglicht. Wegen der Fülle der Anträge wird eine zusätzliche Bundesversammlung einberufen. Die 81.Bundesversammlung tagt im Dezember in Westernohe. Sie beschließt, dass auch Erwachsene über ihre aktive Zeit hinaus in der DPSG Mitglied sein können. Dennoch bleiben Angebote für Kinder und Jugendliche das Ziel der DPSG.

Mit der Jahresaktion „Gast>>Freundschaft: Für Menschen auf der Flucht“ setzt sich der Verband für Menschen auf der Flucht und für ein gastfreundliches Deutschland ein. Flüchtlinge werden ausdrücklich eingeladen, im Verband mitzumachen.

Das 23rd World Scout Jamboree findet mit 34.000 Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus 150 Nationen in Japan statt. Es nehmen etwa 400 Mitglieder der DPSG teil.

2016

Auf der 82.Bundesversammlung in Hardehausen /Diözese Paderborn bleibt das Amt des Bundeskuraten / der Bundeskuratin nach dem Rücktritt von Philipp Pulger vakant. Die Versammlung beschließt flexiblere Zuschnitte der Altersstufen und die Anerkennung von freiwilligen Vorgruppen unterhalb der Wölflingsstufe.

Als Reaktion auf die rechtspopulistischen Tendenzen in Politik und Gesellschaft beschließt die Versammlung die Position „Wir sind bunt – gegen die Drachen unserer Zeit“ und stellt sich ausdrücklich gegen die rechtspopulistische Partei „AfD“. Alle Mitglieder der DPSG werden aufgerufen, sich für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft einzusetzen.

Mit der Jahresaktion „H2O16 – Wasser zählt“ fordert der Verband einen freien Zugang zu Wasser als wichtigste Ressource überall auf der Welt.

2017

Auf der 83.Bundesversammlung tagt in Mainz / Diözese Mainz wird Anna Sauer zur Bundesvorsitzenden gewählt. Die Einführung von „Bibergruppen“ wird beschlossen, die Stämmen die Möglichkeit gibt, bereits Kinder ab vier Jahren Pfadfinden spielerisch nahezubringen. Die Bibergruppen gelten jedoch keine eigene Altersstufe, sondern nur ein freiwilliges Angebot der Stämme.

Mit der Position „Pfadfinden ist politisch“ werden alle Mitglieder dazu aufgerufen, die Perspektiven von jungen Menschen in die anstehende Bundestagswahl einzubringen und von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die Bundesleitung wird beauftragt, die Möglichkeit eines Bundessommerlagers zum 100jährigen Bestehen der DPSG im Jahr 2029 zu prüfen.

Im Rahmen des Prozesses „Lilienpflege“ werden unter dem Motto „Eure Leiterrunde braucht Verstärkung“ Trainerinnen und Trainer von Bundesebene ausgebildet, die Stämme bei der Leiterinnen- und Leitergewinnung unterstützen sollen.

Die Jahresaktion „Be a star! – Miteinander für Europa – Zjednoczeni dla Europy – Ensemble pour l’Europe“ wird gemeinsam mit polnischen und französischen Pfadfinderinnnen und Pfadfindern durchgeführt. Der Verband setzt sich damit für ein solidarisches und freies Europa ein.

2018

Auf der 84. Bundesversammlung in Halle an der Saale / Diözese Magdeburg wird Joschka Hench zum Bundesvorsitzenden und Matthias Feldmann zum Bundeskuraten gewählt. Im Kontext des Verbandsentwicklungsprozesses Lilienpflege ändert die Bundesversammlung die Ordnungstexte und somit die Stufenpädagogiken der Altersstufen. Die Änderungen folgen auf geänderte Lebenswirklichkeiten und bauen stärker aufeinander auf. Der Fachbereich Behindertenarbeit wird in Inklusion umbenannt. Auf Grundlage des Beschlusses „Leiterinnen und Leiter stärken“ der Bundesversammlung richtet der Bundesvorstand das Amt der bzw. des Beauftragten für ehrenamtliches Engagement ein. Diese/r Beauftragte soll sich der Unterstützung und Förderung der Ehrenamtlichen im Bundesverband widmen. Aus den Erfahrungen des Bundesverbands sollen andere Ebenen bei ähnlichen Schritten lernen können. Im Rahmen des Verbandsentwicklungsprozesses Lilienpflege findet am Wochenende vom 27. April bis 1. Mai ein bundesweites Leiterinnen- und Leiterlager im Bundeszentrum Westernohe statt, an dem etwa 3.500 Menschen teilnehmen. Die Jahresaktion „Lebendig. Kraftvoll. Schärfer. Glaubste?“ widmet sich dem Glauben und der Spiritualität als wichtigem Bestandteil der pfadfinderischen Identität.

(Quelle: https://dpsg.de/de/geschichte-der-dpsg)